Das zweite Auswärtsspiel in Serie führte die C1 nach Weiden. Beim Bayernliga-Absteiger mit dem Ziel Wiederaufstieg wartete das mit am schwersten einzuschätzende Saisonspiel auf die JFG. Dass es dann vor Spielbeginn hieß, dass die Partie nicht auf dem üblicherweise schwer zu bespielenden Nebenplatz, sondern auf dem langen und extrem breiten Platz im (leider nicht ganz ausverkauften) Sparda Bank-Stadion stattfinden würde, machte die Sorgenfalten nicht unbedingt kleiner. Doch von Beginn an lief das Spiel dann etwas anders als man realistischerweise erwarten konnte. Die JFG präsentierte sich mutig, lief immer wieder auch vorne an und war dem haushohen Favoriten ein unangenehmer Gegner. Donautal war absolut auf Augenhöhe, läuferisch extrem stark und auch in den Zweikämpfen drin. In der 15. Minute lief ein Donautaler Angriff über die rechte Seite und wieder einmal nützte man eine Riesenchance nicht zur Führung, sondern zielte volley aus vier Metern über das Tor. Erste Gedanken an ein Déjà-vu kamen auf und verfestigten sich als sich drei Minuten später nach einem der wenigen passiven Momente ein Weidener Schuss aus über 20 Metern zum 1:0 unter die Latte senkte. Die Mannschaft ließ sich an diesem Tag davon aber nicht beirren. Nur zwei Minuten später zappelte der Ball nach einem fast identischen Angriff wie zuvor zum 1:1-Ausgleich im Netz. Bis zur Pause ging es dann ohne Zählbares hin und her.
Die C1 konnte Einsatz und Laufbereitschaft auch nach dem Seitenwechsel aufrecht erhalten, hinzu kam ein sehr diszipliniertes Verschieben. Schon in der Kabine war zu merken, dass die Mannschaft langsam an die Überraschung glaubte. In der 50. Minute kam die JFG einem möglichen Sieg einen Schritt näher. Nach aggressivem Pressing wurde der Ball tief in der Weidener Hälfte erobert. Der anschließende Schlenzer vom Sechzehnereck landete zum 2:1-Führungstreffer im rechten oberen Kreuzeck. Drei Minuten danach drückte Donautal weiter und kam zu einer Flanke vom linken Flügel, die Weidens Verteidiger unter Druck zum 3:1 ins eigene Tor abfälschte. Weiden gab sich aber nicht geschlagen. Zunächst verhinderte eine Glanzparade den Anschlusstreffer, danach ging ein gefährlicher Abschluss aus kurzer Distanz knapp übers Tor. Trotz der weiten Wege, die bereits zurückgelegt waren, kämpften alle immer weiter und so kam die Mannschaft dem Sieg näher. In der 65. Minute sorgte der Schiedsrichter dann wieder für Spannung: Eine unglaubliche Fehlentscheidung schenkte den Gastgebern einen Elfmeter. Weiden flankte, ein Donautaler hatte beide Arme angelegt und drehte sich auch noch vom Ball weg – niemand im ganzen Stadion dachte auch nur daran ein Handspiel zu fordern und trotzdem zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Der sicher verwandelte Strafstoß brachte dann natürlich noch einmal Spannung. Doch auch darauf hatte man heute eine Antwort: Freistoß in der 70. Minute, Kopfball und das Tor zum 4:2. Nach knapp vier Minuten Nachspielzeit waren die drei (absolut nicht eingeplanten) Punkte unter Dach und Fach. Es ist absolut nicht untertrieben von einem Sensationserfolg zu sprechen, denn mit einem Punkt oder sogar Sieg konnte man im Vorfeld nicht einmal ansatzweise rechnen. Dass dieser Erfolg gegen eine „Einser-Mannschaft“ eines BFV-Nachwuchsleistungszentrums, die so auch schon letztes Jahr in der BOL gespielt hatte, als verdient einzustufen war unterstrich diese geschlossene hervorragende Mannschaftsleistung. Hoffentlich konnte heute jeder viel Selbstvertrauen tanken und den Erfolgshunger für die nächsten Spiele wecken.
Tore: Fabian Pfann (2), Jonah Eckert, Eigentor