Nach genau zwei Monaten Vorbereitung stand für die C1 das erste Punktspiel an – auswärts auf Kunstrasen beim ASV Cham 2. So wartete ein unangenehmer und abgezockter Gegner zum Auftakt auf die C1, die ihre letzten sehr deutlichen Testspielerfolge gegen Kreisligisten nicht wirklich einzuordnen wusste. Nach kurzem Abtasten war Cham leicht überlegen und kam zu ein paar kleineren Möglichkeiten. Nach und nach legte Donautal aber die leichte Unsicherheit und Nervosität ab. Es entwickelte sich ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Cham agierte überraschend mit vielen weiten Bällen, die die C1 dann aber relativ gut im Griff hatte. Ab Mitte der ersten Hälfte bekam die C1 ein leichtes Übergewicht. Nach einem schnellen Seitenwechsel gelang in der 23. Minute frei aus 15 Metern am herauslaufenden Torwart vorbei die Donautaler 1:0-Führung. Acht Minuten später führte die C1 einen Einwurf schnell aus. Per Volleyschuss von halblinks aus zwölf Metern fiel dann direkt das 2:0, was auch der Halbzeitstand war. Durch eine kämpferisch tadellose Vorstellung war die Führung verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch. Nach dem Wechsel entwickelte sich dann ein Nervenkrimi wie man ihn wohl selten erlebt. In der 43. Minute beging man etwas mehr als 30 Meter zentral vor dem Tor ein Foul – unnötig, da sich der Gegner vom Tor weg orientierte. Stefan Prasch konnte den direkt getretenen Freistoß noch an den Pfosten lenken, von dort ging er aber zum 1:2 ins Tor. In Minute 46 bekam man vom Schiri zwar einen Freistoß zugesprochen, aber aufgrund eines Revanchefouls auch völlig zurecht eine 5-Minuten-Strafe. In Unterzahl konnte die JFG die Gastgeber vom Tor weghalten und überstand diese Phase ohne weiteren zählbaren Schaden. Richtig getroffen war die Mannschaft von diesen Szenen zwar nicht, aber fortan war das Spiel extrem hektisch und sehr umkämpft. Nach der 58. Minute war die Mannschaft dann einer Niederlage deutlich näher als einem Sieg: Der Ball wurde von Stefan Prasch im Sechzehner knapp vor zwei Chamern geklärt, die ihn dabei klar foulten. Der ansonsten ordentlich pfeifende Schiedsrichter übersah dies komplett, Donautal stellte den Spielbetrieb ein und diskutierte mit dem Schiri. Cham spielte einfach weiter und vier Sekunden später kullerte der Ball zum 2:2-Ausgleich ins Tor. Direkt im Anschluss gab es aufgrund massiver Beschwerden zuerst gelb und dann eine zweite 5-Minuten-Strafe – leider völlig zurecht und noch dazu für den Torwart. Nach zweiminütiger Unterbrechung ging es für die C1 mit Luis Wickert im Tor in die zweite Unterzahlsituation, der Donautal in der 61. Minute dann auch mit einer guten Parade vor dem Rückstand bewahrte. Zwei Minuten später stand der Rücktausch im Tor an und so blieb es dann auch für die letzten sechs Minuten plus vier Minuten Nachspielzeit beim 11-gegen-11. Donautal war nach der insgesamt zehnminütigen Unterzahl bei warmem Spätsommerwetter konditionell am Limit. Eine starke Parade verhinderte das dritte Chamer Tor, aber auch auf der anderen Seite verpasste die C1 nach schnellem Umschalten die Riesenchance zum 3:2. In der zweiten Minute der Nachspielzeit lief noch ein Donautaler Angriff über die linke Seite, bei dem man gefoult wurde. Im Anschluss an den Freistoß ging der Nachschuss aus zwei Metern zum vielumjubelten 3:2 für die C1 ins Netz. Die Mannschaft überstand auch noch die letzte Minute und feierte bei der BOL-Premiere für viele Spieler einen knappen Sieg. Mit dem Tor kurz vor dem Ende hatte man sicher etwas Glück – vielleicht auch ein Ausgleich für die Situation um das 2:2. Noch wichtiger als die drei Punkte für die Tabelle war dieses Spiel für die Moral sowie generell die Erkenntnis, dass man in der BOL mithalten kann. Die Liga ist heuer in der Breite definitiv stärker einzuordnen, so dass wohl in fast jedem Spiel die Tagesform entscheiden wird. Kritisch muss auf die Undiszipliniertheiten geblickt werden, die deutlich die Balance aus dem Donautaler Spiel genommen haben. So etwas darf man sich nicht mehr leisten.
Tore: Thimo Leipert, Fabian Pfann, Daniel Kling