Mit verhaltener Freude angesichts der letzten drei Siege in Folge, aber ohne Überschwang, geht die A-Jugend endlich in die Winterpause, denn sie ist sich dessen bewusst, dass damit noch nichts erreicht ist und es auch nach der Winterpause nur enge Spiele in der insgesamt doch recht geschlossenen Landesliga Süd geben wird. Vier bis fünf Siege bei noch zehn ausstehenden Spielen werden wohl zum Klassenerhalt nötig sein – eine sehr schwere Aufgabe!
Der Start in die neue Liga war vielversprechend mit einem Heimsieg und einem überraschenden Unentschieden bei der spielerisch wohl besten Mannschaft der Liga, dem TSV 1860 Rosenheim. Doch in den folgenden sieben Spielen gab es sechs, zum Teil recht deftige „Klatschen“ und lediglich einen Sieg in Königsbrunn. Das Defensivverhalten war wirklich haarsträubend und desaströs mit dreimal vier und dreimal fünf Gegentoren, und kein Licht schien am Ende des Tunnels zu sein. Eine große Verletztenmisere trug sicherlich mit zu dieser Situation bei, denn mit Gerl Johannes (Patellarsehnenbeschwerden, bisher noch kein Spiel), der letztes Jahr auf dem Sprung in die Bayernauswahl war, Siller Christian (Knöchelbruch), Sigl Simon (Muskelverletzung) und Hofmeister Josef (Blinddarmoperation) fielen tragende Spieler der letztjährigen B-Jugend-Meistermannschaft über Wochen aus, ebenso Patrick Lakotta mit Knieproblemen, Alternativen fehlten.
Hier blieb auch nicht verborgen, dass für etliche Spieler in dieser guten Liga die Luft äußerst dünn ist, sie überfordert sind, und letztlich der Kader von der Leistungsstärke her zu wenig homogen und das Leistungsgefälle zu groß ist. In den letzten drei Spielen jedoch konnte die Defensive durch personelle und gruppentaktische Umstellungen, weswegen es natürlich auch Härten, Unzufriedene und Uneinsichtige (aber selten die Erkenntnis und Selbstkritik, dass diese Liga für sie – zumindest momentan noch – eine Nummer zu groß ist), gab und gibt, gefestigt werden und war Garant für die letzten Siege gegen Kempten, Thannhausen (wohl das bisher beste Saisonspiel) und Waldkirchen.
Durch den wegen seiner Beschwerden und des damit verbundenen fehlenden Trainings riskanten Einsatzes von Patrick Lakotta in der Abwehr ergaben sich mehr Alternativen und führten zur Stabilität in der Defensive, im Sturm entlastete der B-Jugendliche Maxi Karl Ahmet Lafci in zwei der letzten drei Spiele und sorgte für mehr Durchschlagskraft, Nüssle Michael und Ismael Yenil waren – auch wenn es nur ein bzw. zwei Spiele waren – in dieser Situation sehr wichtig.
Die Moral ist intakt, die Stimmung und das Mannschaftsklima passen – auch wenn immer wieder über Dritte und Vierte Gerüchte, Vermutungen und Unwahrheiten, die irgendwo hergezogen werden (aus welchen Gründen auch immer) und absolut haltlos sind, eingestreut werden.
Kaum jemand hätte erwartet, dass das Niveau der Liga so gut ist und jetzt in einem Leistungsbereich gespielt wird, der eher zwei als eine Stufen höher anzusiedeln ist als die Bezirksoberliga und der es nicht mehr so einfach ermöglicht, gegen „schwächere“ Gegner, die es nicht mehr gibt, jeden zum Einsatz kommen zu lassen. Wer der Meinung ist, er werde vom Trainer ungerecht behandelt, der muss sich einen anderen Verein bzw. Trainer suchen, in und bei dem er dann eben „gerecht“ behandelt wird. Letzten Endes geht der Trainer in der Leistungsbeurteilung nach seinen Eindrücken des dreimaligen, wöchentlichen Trainings – welcher Außenstehende hat diesen Einblick? Und welcher Jugendliche kann den gesamten Leistungsstand einer Mannschaft beurteilen? Keiner!
Überragender Spieler der Vorrunde war, ohne die Leistung der anderen schmälern zu wollen -Ahmet Lafci (der „Ibisevic der Landesliga Süd“) mit 16 Toren in 12 Spielen. Mit seinen Aktionen und Toren hielt er uns weiter im Rennen, und dies ohne Allüren und mit viel positiver Bescheidenheit. Respekt und Anerkennung für die Leistung!
Hinten war TW Fuchs Fabian Punktegarant – und bleibt es hoffentlich auch weiter.
Ganz egal wie es am Ende auch aussehen mag: die Mannschaft hat sich bisher sehr gut geschlagen, vergleicht man unsere Möglichkeiten und auch unser Einzugsgebiet mit denen der anderen Vereine der Liga. Bei optimalem Einsatz und wenigen leichten Fehlern können wir durchaus mitspielen.
Ein besonderer Dank gilt dem SV Lengfeld, bei dem wir optimale Trainings- und Spielbedingungen vorfinden, den Eltern, die uns sehr häufig als Zuschauer zu den weiten Auswärtsfahrten begleiten und den doch zahlreichen Zuschauern, die uns bei den Heimspielen stützen und anfeuern.
1.12.2008
Hans Sigl, Trainer und Betreuer A1